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Mag. Walter Posch
Mag. Walter Posch
6. Mai 20212 Min. Lesezeit
Salzburger Nachrichten, Mai 2021
Eine Frau als Hausherrin: Ein eigenes Haus ist nicht nur Paaren vorbehalten. Christine Pammer hat es gewagt und sich den Traum vom eigenen Haus erfüllt.
Auch Alleinstehende können sich bei gutem Verdienst und einem sicheren Job ein Haus finanzieren, sagt Finanzberater Walter Posch.
Viele Frauen haben einen guten Job, ein stattliches Einkommen und den Wunsch, schön zu wohnen, am besten in den eigenen vier Wänden. Auch wenn kein Partner und keine Kinder zum Leben gehören, lässt sich dieser Wunsch durchaus erfüllen.
Frauen, die sich allein ein Haus für sich kaufen, sind selten, aber es gibt sie. Eine von ihnen ist Christine Pammer, 57 Jahre, stellvertretende Abteilungsleiterin im Bereich Informatik. Seit zwei Jahren wohnt sie in ihrem eigenen Bungalow von Hartl-Haus. 110 Quadratmeter groß, vier Zimmer. Ihr ganzes Erspartes hat Pammer vor drei Jahren in dieses Haus gesteckt und auch einen Kredit bei der Bank aufgenommen. Insgesamt 20 Jahre lang zahlt sie das Haus ab, dann gehört es ihr.
Ein sicherer Job sehr wichtig für Singles
Die Finanzierung eines Hauses sei auch für Alleinstehende möglich, sagt Walter Posch, Finanzierungsberater bei Posch Consulting. Ein guter Verdienst und ein sicherer Job seien bei Singles aber noch wichtiger als bei Paaren. "Die Finanzierbarkeit ist bei Alleinverdienern sehr wichtig." Wer die Finanzierung allein anpackt, sollte auch im Pensionsalter auf ein dauerhaft sicheres Einkommen achten. Oft müssten Alleinverdiener nämlich bis zum Alter von 70, 80 Jahren abzahlen.
Einen Partner zu finden war für Pammer nie oberste Priorität. Deshalb haben sich Familie und Freunde über ihren Plan, ein eigenes Haus zu bauen, auch nicht gewundert. "Sie kennen mich seit Jahren als selbstständige alleinstehende Frau." Mit der Finanzierung ihres Hauses als Single gehört Pammer zu den Ausnahmen. Zehn bis 15 Prozent betrage der Anteil der Alleinstehenden, die sich ein Haus bauten, sagt Cornelia Bauer von der Firma Hartl-Haus. Männer und Frauen hielten sich dabei die Waage.
Wunsch nach Haus und Garten
Christine Pammer wollte nicht in ihrer Wohnung bleiben. "Wenn man nur zum Schlafen heimkommt, weil der Lebensmittelpunkt im Job besteht, ist es einem egal, wo man wohnt." Mit dem Näherrücken des Pensionsantritts aber wuchs in Pammer der Wunsch, in einem kleinen, barrierefreien Haus mit einem Garten zu wohnen. So hat sie in ihrem Heimatort ein 520 Quadratmeter großes Grundstück gekauft und darauf ein Fertighaus errichten lassen. "Das hat für mich am einfachsten geklungen." Rückblickend war es für sie alles andere als einfach. Ohne die tatkräftige Unterstützung ihres Bruders und ihrer Schwägerin, die im gleichen Ort wohnen, hätte sie es nicht geschafft.
„Ab und zu hätte ich mir eine starke Schulter gewünscht.“Christine Pammer, Bauherrin
Vor- und Nachteile alleine zu bauen
Im Gesamten hatte es für sie weder besondere Vorteile noch Nachteile, allein zu bauen. Zwar könne man alles nach den eigenen Vorstellungen umsetzen, andererseits habe man bei schwierigen Entscheidungen niemanden, mit dem man sich absprechen könne. Und "alles meines" bedeute eben auch gleichzeitig, die Finanzierung allein zu stemmen.
Mag. Walter Posch
27. Apr. 20212 Min. Lesezeit
Salzburger Nachrichten, April 2021
Die wohl größte Investition im Leben vieler Menschen ist der Kauf einer eigenen Immobilie. Finanzierungsberater Mag. Walter Posch von Posch Consulting rät dazu, sich frühzeitig über die Bau- und Wohnungsfinanzierung zu informieren. Vier Monate könne es schon dauern, bis man verschiedene Angebote eingeholt und einen guten Finanzplan aufgestellt habe. "In der Finanzierung zu hudeln ist der teuerste Fehler, den ich machen kann."
Überblick über die eigenen Finanzen
Wer überlegt, in ein Haus zu investieren, sollte zunächst einen genauen Überblick über die eigenen Finanzen haben. "Wer weiß, wie hoch die erschwingliche Rate ist, der ist schon einmal auf einem guten Weg", sagt Posch. Bei der Finanzierung stehe die dauerhafte Finanzierbarkeit an oberster Stelle. "Man muss sich überlegen, auf welche Sicherheiten man langfristig zählen kann - sei es ein guter, attraktiver Job, zu erwartende Geldmittel in der Zukunft, eine gute Pension, Kapitalanlagen oder auch ein weiterer Kreditnehmer, der mittelfristig mit unterstützen kann."
Zur Orientierung gibt es Zahlen: "Mehr als 40 Prozent des Einkommens sollten nicht für die Tilgung der Schulden verwendet werden." Außerdem sollte eine Eigenkapitalquote von rund 20 Prozent vorhanden sein, aber zumindest genug Kapital für die Kaufnebenkosten.
„In der Finanzierung zu hudeln ist der größte Fehler.“
Abgeschlossene Finanzierung vor der Pension
Neben den Rückzahlungsraten ist die Dauer der Finanzierung ein wesentlicher Punkt. Sie sollte zwischen 20 und 35 Jahren liegen und im besten Fall vor der Pension abgeschlossen sein. Ein Idealzustand. "Die wenigsten Leute schaffen das bei den derzeitigen Immobilienpreisen", sagt der Finanzierungsberater. Käufer sollten außerdem auf eine flexible Finanzierung achten. Bei plötzlichem Jobverlust oder einer Scheidung muss die Tilgung schließlich weiterlaufen. Wichtig ist außerdem, dass der Kredit langfristig durchgeplant ist. Auch wenn niedrige Zinsen verlockend sind, sollte zum Beispiel auf eine Bindungsdauer mit fixen Zinsen geachtet werden. "Wir befinden uns zwar aktuell in einer Niedrigstzinsperiode, doch diese kann auch wieder enden. Hierfür sollte man gerüstet sein", sagt der Finanzierungsberater. Man müsse sich vor Augen halten, was passiere, sollten die Zinsen wieder steigen. Nicht jeder Kreditwillige sei für variable Zinsen geeignet. "Der jeweilige Background ist auch hier ein wichtiger Faktor."
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